Interessengemeinschaft Modellbahn Kaarst (IGM)

16.01.2017

Der 1. Oktober 1986 gilt als der offizielle Gründungstag der Interessengemeinschaft (IGM) Modellbahn Kaarst. Einige Treffen der Gründungsmitglieder gab es allerdings schon im Jahr zuvor. Erste Standards zum Modulbau wurden auf der Basis der Fremo-Norm festgelegt.

Geburtshelfer bei der Gründung der IGM Kaarst waren die N-Bahner des Modellbahnarbeitskreises Kaarst (MAK). Die MAK, kurze Zeit zuvor gegründet, hatte für ihren Klub einen Aufnahmestopp erlassen. Es blieb den jungen, dynamischen, sich für die Modellbahn begeisterten Burschen also nichts anderes übrig, als den eigenen Verein zu gründen, um sich modellbahnerisch in Kaarst/Büttgen verwirklichen zu können. Von Anbeginn war klar, dass der Maßstab für eine Klubanlage nur 1:87 (H0) sein konnte.

Im Oktober 1987 gab es dann bereits die erste öffentliche Ausstellung in Kaarst; nur ein Jahr später dann ein erstes Highlight: die IGM mit einer wunderschönen Modulanlage auf der Intermodellbau in Dortmund. Erfolgreiche Teilnahmen an großen Modellbau-Ausstellungen 1990 in Bremen und Köln schlossen sich an. Pionierarbeit leistete die IGM Kaarst beim Einsatz des Modellbahnsteuerungsprogramms MpC von Gahler & Ringsmeier. Bereits 1990 war die Anlage der IGM in Köln, damals noch mit Schneider-Computer, computergesteuert. Ein absoluter Höhepunkt zur damaligen Zeit.

Ein weiterer Meilenstein dann die Mitgliedschaft in der Eurotrack, eine Vereinigung von Modellbahn-Clubs verschiedener europäischer Länder. Forciert haben diese Mitgliedschaft der damalige Vorsitzende Rainer van der Loogt und unser damaliger Schriftführer Ernst Schneidewin. Rainer und Ernst waren es dann auch, die die EUROTRACK-Vereine 1993 zur Intermodellbau nach Dortmund holten, welche dann hier für fünf Tage eine der größten Modulanlagen in Europa zusammenstellten.

Die nächsten Jahre tat sich im Verein nicht allzu viel. Erfolg kann wohl auch träge machen. Herausragende Ereignisse in dieser Zeit waren die Fotosessions für die Märklin-Kataloge – neue Märklin-Modelle wurden auf der Anlage fotografiert – und die Teilnahme an den Ausstellungen der Eurotrack in den Niederlanden, Luxemburg, England, Frankreich, ….
Änderungen und Erweiterung an der Anlage: Fehlanzeige.

Unruhe kam 1997 in den Verein, als sich einige der Gründungsmitglieder einem neuen Thema zuwandten, der US-Modellbahn. Zahlreiche europäische Presseveröffentlichungen (Eisenbahn Kurier, Railmagazine, Maquetren) zeugen aber davon, dass die IGM mit der Segmentanlage Outlaws Corner durchaus erneut einen Meilenstein gesetzt hat. Dabei sind die Erbauer lediglich den zahlreichen schönen Beispielen erfolgreichen Modellbahnbaus niederländischer und englischer Modellbahner gefolgt.

Die erste öffentliche Präsentation der Anlage Outlaws Corner erfolgte dann zur Ausstellung Faszination Modellbau in Sinsheim 2002. Ein ausführlicher Fernsehbericht im SWR, Eisenbahnromantik, dokumentierte die Teilnahme. Die IGM konnte sich in den folgenden Jahren gar nicht zu allen Anfragen zur Teilnahme an weiteren Ausstellungen positiv entscheiden. Bis heute gibt es aus unserer Sicht kaum eine vergleichbar schöne große US-Modellbahnanlage in Deutschland.

Als Meilenstein in der Geschichte des Vereins – ein Generationswechsel – muss auch der Wechsel des 1.Vorsitzenden betrachtet werden. Rainer van der Loogt, der die Geschicke der IGM Kaarst über 20 Jahre erfolgreich lenkte, trat 2005 zurück. Seit dem 9.2.2005 leitet nun Wolfgang Kemmerling den Verein.

Im gleichen Jahr entschieden die Macher von Outlaws Corner, dass es an der Zeit sei, die DB-Anlage des Vereins zu überarbeiten und zu ergänzen. Geänderte Konzepte wurden nunmehr in die MpC-gesteuerte Segmentanlage Karlsforst übernommen und trafen beispielsweise 2007 in Dortmund und 2008 in Köln erneut den Publikumsgeschmack.

Die Anlage zeigt eindeutig, dass für Ausstellungsanlagen die Abkehr von Modulen mit jeweils eigenen Themen angebracht ist, um ein überzeugendes Gesamtbild bieten zu können. Zu vermerken ist aber, dass Module und Segmente in einer Anlage kein Widerspruch sein müssen. Auch zu den internationalen Ausstellungen der Eurotrack reisen wir jetzt nur noch mit Anlagensegmenten an. Der internationale Erfolg gibt uns auch hier Recht.

Dass nach dem Vorbild bekannter anderer Großanlagen natürlich auch das Faller-Car-System in Teile der Anlage eingebaut werden musste, ist klar. Die Verwendung bestmöglicher High-Tech in Form von DC-Car in den Fahrzeugen ist bei der IGM wohl schon selbstverständlich.

Was macht aber den Erfolg der IGM Kaarst 2009 aus?

Ganz einfach, realistischer Modellbau für echte Modellbahner, denn dem Dilettantismus sind wir entwachsen. Die gleichzeitige Abkehr von der Hubschrauber-Perspektive, hin zu einer veränderten Bau- und Präsentationshöhe, bietet nunmehr wirkliche “Modell”-Bahn für die Masse des Publikums und die ist ganz schön erwachsen.

 

Weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten gibt es auf den Internetseiten www.modellbahn-kaarst.de.